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25.02.2022 11:00

Bundesverband der Deutschen Industrie veröffentlicht neue Studie zu den „Energiekosten im industriellen Mittelstand“.

Im Rahmen einer BDI-Umfrage gaben 88% aller befragten Unternehmen an, dass sie in den gestiegenen Energiepreisen eine starke oder sogar existenzbedrohende Herausforderung sehen würden.
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© Gina Sanders / fotolia

In der neuesten Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) wurden mehr als 400 mittelständische deutsche Unternehmen aus unterschiedlichsten Regionen und Branchen zu den aktuellen Energiepreisen befragt. Hierbei gelangt die Studie zu dem Ergebnis, dass viele deutsche Unternehmen sich in ihrer Existenz bedroht fühlen. Grund hierfür seien die stark gestiegenen Energiepreise für Strom und Gas aufgrund des weltweit gestiegenen Erdgaspreises (RGC berichtete).

Zudem gaben im Rahmen der Umfrage 84% aller Unternehmen an, dass sie sich von der Bundesregierung ein Überdenken bezüglich einer weiteren Erhöhung der nationalen CO2-Bepreisung wünschen würden. Vielmehr sei nach Ansicht der Unternehmen ein schnellstmöglicher Abbau von staatlicher Belastung auf den Energiepreis geboten. Im Zuge dessen empfinden 75% der Teilnehmer, dass eine stärkere Verpflichtung der Energiehändler geboten sei. Etwa 53% der Unternehmen sprechen sich außerdem für eine Verpflichtung der Händler aus, einen Großteil der verkauften Energie bereits vorzeitig beschaffen zu müssen. Rund 43% empfinden eine neuen Händlerpflicht zur Etablierung eines Absicherungsmechanismus für potenzielle Ausfälle als eine notwendige Maßnahme. Ursache für diese Angaben dürfte vor allem sein, dass einige Energieversorgungsunternehmen aufgrund der gestiegenen Energiepreise in die Insolvenz gefallen sind. Daher mussten betroffene Unternehmen Strom und Gas kurzfristig zu viel teureren Preisen einkaufen.

Auch kommt die Umfrage zu dem Ergebnis, dass fast ein Fünftel der befragten Unternehmen bereits über eine zeitnahe Verlagerung von Teilen des Unternehmens und der Produktion ins Ausland nachdenke. Grund hierfür dürfte vor allem sein, dass die gestiegenen Preise für Strom und Gas kaum an Verbraucher und Kunden weitergegeben werden könnten. Dies gaben jedenfalls 68% der Unternehmen an. Als Reaktion auf die neue BDI-Studie wurden bereits einige Stimmen aus der Industrie laut, die betonten, die von der Bundesregierung geplante Abschaffung der EEG-Umlage (RGC berichtete) reiche längst nicht mehr aus. Vielmehr müsse der deutsche Mittelstand weiter entlastet werden, damit dieser vor allem im europäischen und internationalen Wettbewerb bestehen könne. Über die weiteren Entwicklungen halten wir Sie gern auf dem Laufenden.

Autorinnen: Michelle Hoyer, LL.M.
                       Jana Lotz